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Titelbild: Was sind negative Emissionen?

CO2-Reduktion: Was sind negative Emissionen?

Das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ist laut Expert:innen kaum noch zu erreichen. Denn um die Klimakrise aufzuhalten, reicht die bloße Reduktion von Emissionen einfach nicht aus. Stattdessen muss CO2 auch aus der Atmosphäre entfernt werden – aber wie funktioniert das? Lässt sich Kohlenstoffdioxid einfach wieder “aus der Luft ziehen”? Wir erklären dir in diesem Artikel, was “negative Emissionen” sind und welche CO2-Senkungs-Verfahren es bereits gibt.

Negative Emissionen für eine positive Klimabilanz

Alles andere als eine Nullnummer: Um die Erderwärmung einzudämmen, wird eine Netto-Null-Klimabilanz angestrebt. Dafür muss nicht nur Kohlendioxid aus der Atmosphäre gezogen, sondern auch dauerhaft gespeichert werden. Man spricht in diesem Fall von Kohlendioxidabscheidung, kurz CDR für Carbon Dioxide Removal. Dass wir diese Methode zukünftig brauchen, steht sogar schon fest im Sonderbericht des Weltklimarats IPCC.  

Negative Emissionen – Definition

Keine Sorge, falls du dir die komplexen Begrifflichkeiten nicht merken kannst – vereinfacht werden diese Verfahren und entsprechende Technologien auch als “negative Emissionen” bezeichnet. Ihr Ziel ist auf lange Sicht, dass alle durch Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen mittels Reduktionsmaßnahmen aus der Atmosphäre entfernt werden. Das kann sowohl natürlich als auch künstlich herbeigeführt werden.


Bereit, tiefer in die komplexen Verfahren einzutauchen?

zwei CO2-Wolken

Wie kommt das CO2 wieder aus der Atmosphäre?


CO2-senkende Methoden dienen als Erweiterung zum natürlichen Senken von Kohlendioxid und lassen sich in biologischegeochemische und technologische Verfahren aufteilen. Einige davon möchten wir dir gerne näher vorstellen:

Biologische Verfahren zum CO2-Senken

  • Aufforstung: Durch das großflächige Pflanzen von Bäumen entstehen langfristig neue Wälder. Bäume sind die natürlichsten CO2-Speicher, denn sie binden durch Fotosynthese Kohlenstoff aus der Atmosphäre.

  • Nachhaltige Forstwirtschaft: Wälder speichern mehr als zwei Milliarden Tonnen Kohlenstoff in Böden und Biomasse. Durch menschliches Eingreifen in den globalen Kohlenstoffkreislauf werden Wälder durch Übernutzung, Rodung oder Naturkatastrophen zerstört, was wiederum zur Freisetzung des im Boden gebundenen Kohlenstoffs führt. Eine nachhaltige Bewirtschaftung ist daher immens wichtig.

  • Angepasste Bodenbewirtschaftung: Das Ökosystem Boden sichert nicht nur die Biodiversität und spielt eine wichtige Rolle bei der Wasserregulierung, sondern speichert auch sehr viel Kohlenstoff. Derzeit sind jedoch knapp ein Viertel der weltweiten Landflächen von Degradierung durch Erosion, Bebauung usw. betroffen. Es gilt also die Nutzung unserer Naturressourcen tiefer zu hinterfragen.

  • Wiederherstellung von Küstenfeuchtgebieten und Wiedervernässung von Mooren: Auch wenn Moore nur noch etwa 3 % der weltweiten Fläche einnehmen, sind sie wahre Meister im CO2-Binden. Mit etwa 500 Gigatonnen binden sie zweimal mehr Kohlenstoff als alle Wälder der Erde zusammen. Wenn dich das Thema interessiert, wirf unbedingt mal einen Blick in unseren Blogartikel über die Wichtigkeit der Moore.

  • Pyrolyse: Durch thermochemische Spaltung werden aus Biomasse- und Industrieresten beispielsweise Holzkohle, spezifizierte Biokohlenstoffe, hochwertige Öle, erneuerbare Energien und sogar Kunststoffe, Baumaterialien sowie Verpackungen.

Prinzip der biologischen Maßnahme zum Senken von CO2

Geochemische Verfahren zum CO2-Senken

  • Künstliche Gesteinsverwitterung: Bei der Verwitterung von Gestein wird CO2 gebunden. In der Natur läuft dieser Prozess zwar automatisch ab, dauert jedoch einige Tausend Jahre. Mit chemischen Prozessen lässt sich das Ganze beschleunigen, indem Basalt oder Karbonat zermahlen werden und anschließend auf Äckern oder in den Ozeanen verteilt werden. 

Geologisches Verfahren zum Senken von CO2: Erde, Spaten, Pflanzen

Technologische Verfahren zum CO2-Senken

  • CCS (Carbon Capture and Storage) bedeutet so viel wie Kohlendioxid abscheiden und speichern. Das in der Industrie entstehende CO2 wird aus den Abgasen herausgetrennt, dann verflüssigt und eingelagert. Dieses Verfahren setzt schon sehr früh an, denn es verhindert, das produktionsbedingte Emissionen überhaupt erst in die Atmosphäre gelangen. Aktuell besteht jedoch das Problem in den dafür benötigten unterirdischen Speichern. Diese sind nicht nur sehr kostspielig, sondern in Deutschland sogar verboten.

  • DAC (Direct Air Capture), sprich CO2 aus der Luft ziehen: Diese Anlagen kannst du dir wie riesige Ventilatoren vorstellen, die Luft einsaugen und das CO2 durch chemische Prozesse filtern. Die restliche, “saubere” Luft blasen sie dann wieder aus. Für die Umsetzung dieses Ansatzes fehlt es aktuell allerdings noch an klimaneutraler Energie zum Betreiben der Anlagen.

Prinzip erklärt: technologische Verfahren zum Senken von CO2.

Hoffnung, Angst und das Phänomen “Overshooting”


Die genannten technischen Ansätze klingen vielversprechend, setzen aber allesamt voraus, dass das Kohlendioxid irgendwo eingespeichert werden kann. Das ginge beispielsweise mit alten Erdgas- und Ölfeldern oder speziellen Gesteinsschichten, in die man das CO2 hineinpumpen müsste. Was die einen befürworten, ist den anderen zu unsicher. Weder die gesundheitlichen Risiken bei einer möglichen Freisetzung des gesammelten CO2 noch das Risiko verunreinigten Grundwassers ist bis jetzt geklärt. Zudem gibt es für die unterirdischen Speicher bisher keine Überwachungstechniken, die mögliche Schäden aufdecken könnten. Bei stärkeren Eruptionen könnte also unter Umständen Gas durch undichte Stellen entweichen, was wiederum eine Gefahr für alle Lebewesen darstellen würde. Ein Pilotprojekt habe zwar gezeigt, dass keine Gefahr von unterirdisch gespeichertem CO2 ausginge, dennoch sind die Bedenken vieler Menschen zu groß.


Eine weitere Sorge: das Phänomen “Overshooting”. Einige befürchten, dass technische Ansätze zur CO2-Filterung Unternehmen dazu veranlassen, weniger Anstrengung in CO2-reduzierende Maßnahmen zu stecken. Quasi nach dem Motto: Wenn ich es wieder herausfiltern kann, kann ich ja munter und ohne Rücksicht weiterhin CO2 in die Atmosphäre pumpen. Mit einer ähnlichen Problematik haben wir uns schon in unserem Blogartikel “Warum wir uns von der Klimaneutralität verabschieden” befasst.

Unser Ansatz: Mit Aufforstung gegen die Klimakrise


Auch wir setzen beim großen Hoffnungsträger “Aufforstung” an. Dafür arbeiten wir schon seit einigen Jahren mit unserem Aufforstungspartner Eden Reforestation Projects zusammen. Wir wollen nicht nur entlang unserer gesamten Produktion so CO2-sparend wie möglich handeln, sondern auch aktiv etwas gegen den Klimawandel tun. Snack für Snack können wir durch das Pflanzen von Bäumen die Wälder und Ökosysteme schützen, der lokalen Bevölkerung helfen und die Biodiversität unterstützten. Ob nucao-Schokoriegel oder Brotaufstrich, numove-Proteinriegel  oder Fitness Shake – jedes Produkt investiert in die Wiederaufforstung und gibt unserem Planeten etwas zurück.


👉🏻 Was glaubt ihr: Welche Rolle spielen negative Emissionen für die zukünftige Klimapolitik?

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